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  • Wohnsiedlung Letzi, 1.Preis


    Team Neuland:                   Ioulia Goula, Laleh Bahrami, Maria Viñé

    Architektur:                        Gut und Schoep Architekten GmbH

    Studienauftrag:                   2015-2016

    Planung und Realisation:     2016-2025

     

    Das Teilgebiet Letzigebiet D beherbergt auf seinem Areal zwei aussenräumlich übergeordnete Kontexte, die für die Ausformulierung des Freiraums ein interessantes Spannungsfeld darstellen: einerseits die Nähe zum Gleisraum mit der Durchquerung einer übergeordneten Gleisuferpromenade, andererseits der von der Flurstrasse kommende Grünkorridor. Mit diesem Hintergrund generiert die städtebauliche Figur zwei aussenräumliche Ausweitungen, die sehr divers ausformuliert werden und sich gut ergänzen: strassenseitig im Südosten am Krezungspunnkt Flurstrasse-Hohlstrasse einen Stadtplatz und zum Gleisraum hin einen Wohnhof.

    Städtischer Platz

    Der an der Kreuzung entstehende Platz wird geprägt durch ein Baumdach aus hochstämmigen Silberweiden, welche im Raster gepflanzt sind. Dem gemäss Freiraumkonzept Letzi vorgesehenem Grünkorridor ‚Flurstrasse’ wird hiermit Rechnung getragen. Das Baumdach ist mit einem bewussten Abstand zum Gebäude gepflanzt und gliedert so den grosszügigen Platz in eine dem Gebäude vorgeschaltete, besonnte Vorzone für das dort angesiedelte Gewerbe und dem eigentlichen Platzraum. Einem Quartierplatz ähnlich befinden sich der Aussensitzplatz der Cafeteria und weitere Sitzgelegenheiten unter dem Baumdach. Die verschiedenen Platzelemente wie Baumdach, Möblierung und Belagsmuster gehen auf sehr selbstverständliche Weise auf das den Platz diagonal im Bogen überquerende Anschlussgleis ein. Eine grosszügige und hohe Öffnung im Gebäudevolumen für die Querung dieses Anschlussgleises verbindet diesen Platzraum mit einem dreiseitig umfassten und zum Gleis hin offenen Wohnhof. 

    Wohnhof

    Der Kontext der unmittelbaren Nähe des weiten Gleisraums ist eine aussergewöhnliche und reizvolle Situation. Die Gleisuferpromenade mit ihren Gestaltungselementen und den Gehölzgruppen schliesst diesen Wohnhof räumlich zum Gleisraum ab. Die Qualität der Weite des Gleisraums wird so mit einem domestischen, kleineren Massstab kombiniert. Der Hof gliedert sich in diverse Abschnitte, Kindergarten- und Spielplatz, Spielfeld, Pflanzgarten für Bewohner und Staudengarten mit gemeinschaftlichem Sitzplatz, Grillstelle und einer Wasserfläche. Ein Raster aus Pflanzbeeten in drei verschiedenen Höhen (20, 40 und 60 cm) strukturiert den Raum in diese verschiedenen Bereiche. Die Anordnung ermöglicht dabei eine hohe Transparenz an Wegverbindungen und Sichtbezügen durch diesen Aussenraum. Gleichzeitig entstehen räumliche Nischen, die teilweise mit einem Holzbelag ausgestattet eine andere Massstabsebene implementieren. Durch diese unterschiedlichen räumlichen Situationen, die auch divers bespielt werden, entsteht im Hof ein Wechselspiel von individuellen Rückzugsmöglichkeiten wie auch Orten für grössere gemeinschaftliche Zusammenkünfte, was auch den Generationen übergreifenden Altersstufen gerecht werden kann. Diverse durchgehende visuelle Verbindungen im Erdgeschoss des Gebäudes, sowie die Hofausgänge und der grosszügige Durchgang zur Hohlstrasse unterschreichen die Transparenz zwischen Strassen- und Hofraum, was auch zu dessen Belebung beiträgt.In den Pflanztrögen werden Wildstauden und Gräser gepflanzt. Die Bewohner haben die Möglichkeit in einigen dafür ausgewiesenen Pflanztrögen selber Stauden, Blumen, oder Obst und Gemüse anzupflanzen, ebenso können auch die Kindergartenkinder die Tröge im Spielbereich pflegen. Einzelpflanzungen von hochstämmigen Birken und Pappeln setzen Akzente und unterstreichen die Raumgliederung. Gleichzeitig dienen sie als punktuelle visuelle Filter zum Gleisraum für die Wohnungen in den Obergeschossen. Dort wo die Bäume über der Tiefgaragendecke zu liegen kommen, werden sie in 60cm hohen Trögen gepflanzt. 

    Gleisuferpromenade

    Die Formensprache der Gleisuferpromenade und dessen Gestaltungselemente sowie die Wahl der Vegetation und deren Positionierung lehnen sich an den bestehenden Abschnitt der Gleisuferpromenade im Teilgebiet C an. Zwischen den Achsen, die der Fortbewegung zugeschrieben sind, befinden sich Aufenthaltsflächen, welche mit Spiel und Sitzgelegenheiten, sowie Vita Parcours-Elementen bespielt werden und Generationen übergreifend genutzt werden können. Die Sequenz der verschiedenen „Inseln“ schafft für den Hofraum jeweils abwechselnde Hintergründe. Die Verwendung von diversen Erlen- und Weidengehölzarten greift den Kontext der Ruderalvegetation auf. Die Materialisierung der auf dem Areal vorgeschlagenen Bodenbeläge (Chaussierung, Rundkies, Pflasterung, Asphalt) spiegelt den Kontext Kontext der Gleise, der Industriewerkhöfe und der Verkehrsachsen wieder. Insgesamt wird der Anteil der momentan unversiegelten Fläche auf der Parzelle von ca. 2’400m2 beibehalten.